Tendovaginitis stenosans » Ursachen, Diagnose, Behandlung (2025)

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Der Begriff Tendovaginitis stenosans beschreibt eine entzündliche Veränderung der Sehnenscheide (Tendovaginitis) an der Beugeseite der Hand. Dabei wird die Sehne unter dem Ringband eingeengt (Stenose) und kann sich bei Beugung und Streckung des Fingers nicht mehr ungehemmt bewegen. Umgangssprachliche Bezeichnungen sind auch schnellender Finger oder Schnappfinger. Diese Bezeichnungen beschreiben gut, dass der Finger in der Beugestellung hängen bleibt und nur mit Kraftaufwand und einem Ruck (Schnappen) wieder in die Streckung gebracht werden kann. Die Ursache für eine Tendovaginitis stenosans ist häufig eine Verengung des Ringbandes. Therapie der Wahl ist meist eine operative Spaltung dieses Ringbandes.

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Hinweis: Von der Tendovaginitis stenosans oder dem schnellenden Finger muss die Erkrankung Tendovaginitis stenosans de Quervain unterschieden werden. Bei dieser Quervain-Krankheit handelt es sich um eine Sehnenscheidenentzündung an der Streckseite des Daumens.

Was sind mögliche Ursachen der Tendovaginitis stenosans?

Die häufigste Ursache für die Entstehung einer Tendovaginitis stenosans ist eine Verdickung des Ringbandes. Prinzipiell gibt es an den Fingern mehrere Ringbänder. Diese sorgen dafür, dass die Sehnen in ihren Sehnenscheiden bei Bewegung der Finger in Knochennähe gehalten werden. Am häufigsten betroffen ist das sogenannte Ringband A1. Dieses liegt über dem jeweiligen Finger- beziehungsweise Daumengrundgelenk auf der Beugeseite der Hand.

Eine weitere Ursache kann eine Entzündung der Beugesehne und ihrer Sehnenscheide sein. Dadurch verdickt sich die entsprechende Sehne. Der Platz unter dem Ringband reicht dann für ein müheloses Gleiten der Strukturen nicht mehr aus. Der Finger bleibt in Beugung hängen.

Eine Entzündung der Sehnen und ihrer Sehnenscheiden kann mehrere Ursachen haben. Überbelastung ist wohl die häufigste. Auch ein Karpaltunnelsyndrom (Einengung eines Nerven, des Nervus medianus, auf der Innenseite des Handgelenkes), entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, aber auch Gicht oder Diabetes mellitus können Auslöser für eine Tendovaginitis stenosans sein.

Woran erkennt man eine Tendovaginitis stenosans?

Die Symptome sind meist eindeutig und häufig braucht der Arzt keine bildgebende Diagnostik, um die Diagnose zu stellen. Typische Zeichen sind:

  • Probleme, den betroffenen Finger aus der Beugestellung wieder in die Streckung zu bewegen
  • tastbare Schwellung im Bereich des Fingergrundgelenkes des betroffenen Fingers
  • Druckschmerz über den Fingergrundgelenk des betroffenen Fingers
  • Schmerzen beim Bewegen und vor allem beim Zurückschnellen des Fingers
  • gerade am Morgen können die Einschränkungen besonders ausgeprägt sein
  • im fortgeschrittenen Verlauf der Erkrankung kann der betroffene Finger oft nur noch mit Hilfe der anderen Hand zurück in die Streckung bewegt werden

Am häufigsten sind der Daumen und der Mittelfinger von einer Tendovaginitis stenosans betroffen. Bei Kindern nennt man eine angeborene Tendovaginitis stenosans am Daumen auch Pollux flexus congenitus.

Wie wird behandelt?

Die Therapie der Wahl im fortgeschrittenen Verlauf ist eine Operation. Diese kann normalerweise minimalinvasiv (mit kleinem Schnitt) unter lokaler Betäubung stattfinden. Dabei werden das Ringband und oft auch die Sehnenscheide des betroffenen Fingers gespalten. Entzündetes Gewebe kann ebenfalls entfernt werden. Dadurch kann die Sehne wieder ungehindert gleiten. Die Spaltung des Ringbandes hat für die Motorik des Fingers keine nachteilige Bedeutung.

Im Anfangsstadium der Erkrankung können auch konservative Maßnahmen (ohne Operation) wie entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente, cortisonhaltige Spritzen ins Entzündungsgebiet sowie Physiotherapie hilfreich sein.

Wie sieht die Nachbehandlung aus?

Nach einer Operation der Tendovaginitis stenosans darf die Hand in der Regel ohne große Belastung sofort bewegt werden. In manchen Fällen wird Physiotherapie verordnet. Je nach Beruf wird man für sechs bis acht Wochen krankgeschrieben, damit das betroffene Gebiet vollständig abheilen kann.

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